2016: Er sieht kein bisschen nach Krankenhaus aus: Der sogenannte Onko-plus-Raum ist ein besonderer Raum im Klinikum Singen. Nicht nur, was seine Realisierung und Ausstattung anbelangt, sondern auch hinsichtlich seiner Funktion. Der Raum dient allen Selbsthilfegruppen, die sich um Krebspatienten kümmern, als eine Art Basisstation – zum Beispiel für Arzt-Patienten-Gespräche, hier finden ferner alle Veranstaltungen des Krebszentrums statt.

Silke Asal, Koordinatorin des Krebszentrums, hat ein Programm zusammengestellt, dessen Angebote Krebspatienten helfen sollen, während und nach der Krankheit wieder mehr Kraft zu bekommen, zu mehr Lebensqualität zu finden und Sicherheit für den Alltag zu gewinnen. Das reicht beispielsweise vom Seminar „Kommunikation in der Krankheit“ oder „Ernährung bei Krebs“ über das Schnupperangebot „Tanzen mit Krebs“ bis hin zum Kurs „Pflege von palliativen Patienten zu Hause“ oder dem Kurs „Naturheilkunde bei Krebs“.
Gewinn an Lebensqualität

„Wir wissen um die Nöte der Patienten“, so Silke Asal bei der offiziellen Einweihung und Übergabe an die Nutzer und Vorstellung des ersten Onko-plus-Programms. Der Name wurde gewählt, weil sowohl die Angebote – Vorträge, Kurse, Seminare – als auch der Raum an sich für das „Plus“ in der Versorgung der Krebspatienten am Klinikum Singen gewertet werden können.

Als große Bereicherung für das Krebszentrum empfindet Chefarzt Jan Harder, Leiter des Krebszentrums, das neue Angebot. Singen sei eines der ersten Krebszentren in Deutschland, die ein solches Angebot vorweisen könnten. Selbst aktiv werden zu können, sei wichtig für Krebspatienten, der Onko-plus-Raum sei damit ein wichtiger Beitrag für diese Art der modernen Krebsmedizin. Er dankte der Geschäftsführung, dass diese diesen Weg mitgehe. Für ihn zeigt sich die Besonderheit der Einrichtung nicht zuletzt dadurch, weil sie wirtschaftlich der Singener Onkologie nichts bringe – der Patient aber profitiere durch den Gewinn an Lebensqualität.
Unterstützung durch den Lions-Club

Möglich wurde der neue Onko-plus-Raum dank der Unterstützung des Lions-Clubs Singen-Hegau, der die Mittel für die Umgestaltung des Raumes akquiriert hatte – sei es in Form von Geld- oder Sachspenden. Lions-Mitglied Architekt Jörg Wuhrer, der das Projekt zu seiner persönlichen Chefsache gemacht hatte, übernahm die Planung, die Abwicklung und das Firmensponsoring, der regional bekannte Künstler Harald F. Müller war für das Farbkonzept des Raumes zuständig. Das Projekt Onko-plus-Raum hat außerdem eine lange Geschichte, es wurde von vier Lion-Präsidenten in Folge vorangetrieben – Werner Hammon, Franz Hirschle und Jörg Wuhrer. Sie waren samt des aktuellen Präsidenten Michael Arnold zur kleinen Einweihungsfeier gekommen.