Lions Club zeichnet Sophia Freudenthaler aus
Junge Musikerin begeistert ihr Publikum

Präsident Jörg Wuhrer und Pius Netzhammer vom Lions Club Singen-Hegau freuen sich im gut besuchten Bürgersaal des Rathauses auf die Kulturpreisverleihung mit Konzert. Bilder: Gudrun Trautmann

 

Peter Jürgen Sander hält die Lobrede auf die Preisträgerin Sophia Freudenthaler vor dem begeisterten Bodensee Kammerorchester. Das junge Orchester ist bereits früher ausgezeichnet worden.

Mitten in der kulturellen Sommerpause serviert der Lions Club Singen-Hegau den Singenern ein großes Klassikkonzert. Noch dazu eine Kulturpreisverleihung. Das ist ungewöhnlich, ein Wagnis, haben sich doch viele Menschen im Hegau in die Ferien verabschiedet. Aber der Plan geht auf. Der amtierende Präsident des Clubs steht bei der Eröffnung des Abends strahlend vor dem gut gefüllten Bürgersaal. Offensichtlich lechzen die Menschen im Hegau nach schöner Musik an einem lauen Sommerabend. Und die liefern ihnen die jungen Musiker des Bodensee Kammerorchesters zunächst mit dem orchestralen Teil von Felix Mendelssohn Bartholdys "Lobgesang" und nach der Pause mit Johannes Brahms' Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur und Dirk Mommertz am Klavier. Doch im Zentrum des Abends steht Sophia Freudenthaler aus Hilzingen, die der Kulturausschuss des Lions Clubs zur diesjährigen Kulturpreisträgerin gekürt hat.

16 Mal in Folge unterstützt der Club junge Talente aus der Region. Eine der ersten Auszeichnungen bekam eben jenes Orchester, das das Publikum am Donnerstagabend unterhielt. Das Bodensee Kammerorchester unter der Leitung von Gero Wittich ist in seiner Art etwas Besonderes, weil es aus vielen jungen Musikern aus ganz Deutschland nur für eine Intensivprobe mit anschließendem Konzert zusammengestellt wird. Den logistischen Rahmen dafür bietet die Familie Zander, die die Musiker jeden Sommer für die Probenphase bei sich in Gaienhofen aufnimmt. Mit sichtbarer Freude präsentierten diese beim Lions-Sommerkonzert, was sie erarbeitet hatten.

Dass Sophia Freudenthaler die Auszeichnung und das Fördergeld in Höhe von 2000 Euro berechtigter Weise erhalten hat, bewies sie mit einem höchst virtuos gespielten Solostück für Querflöte von Siegfried Karg-Ehlert. Geradzu perlend ließ sie die moderne Sonata appassionata erklingen. Die 17-jährige Hilzingerin, die das Singener Hegau-Gymnasium besucht, ist schon sehr früh durch ihre besondere Musikalität aufgefallen. Laudator Peter Jürgen Sander präsentierte dem Publikum eine lange Liste der Preise, die Sophia Freudenthaler in ihrer zwölfjährigen musikalichen Praxis schon errungen hat. Fünf Jahre lang hat sie Blockflöte gespielt, bevor sie auf die Querflöte umstieg. Nach vielen musikalischen Wettbewerben ist sie heute bereits erste Flötistin beim Sinfonischen Jugendblasorchester Baden-Württemberg.

Zum Abschluss des Abends stand Brahms auf dem Programm. Pianist Dirk Mommertz und das Orchester mussten sich zuerst finden, bevor sie zu einer Einheit verschmolzen. Dann aber erlebte das Publikum ein Klavierkonzert, das den Bürgersaal fast zu sprengen schien. Jörg Wuhrer hatte nicht zuviel versprochen als er von einem kulturellen Höhepunkt sprach.